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1. Das Alterthum - S. 5

1874 - Paderborn : Schöningh
— 5 — Flüsse: 1. Der Indus. Er entspringt auf dem Hochlande von Tibet (nicht, wie die Alten glaubten, auf dem Paropamisos) und mündet in das erythraeische Meer. 2. Der Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Gebirge entspringen und vereint in den persischen Meerbusen münden. 3. Der Halys (j. Kisil Irmak) entpringt auf dem Antitaurus und mündet in den Pontus Euxinus. 4. Den Oxus und Jaxartes (jetzt Amu und Sir Darja) lassen die Alten in das Caspische Meer statt in den Aralsee münden. Das Klima ist bei der grossen Ausdehnung des Erd-theils sehr verschieden. Während der Norden vor eisiger Kälte starrt und auch im mittleren Asien viele Gebirgszüge mit ewigem Schnee bedeckt sind, sind die Ebenen und Thäler in der Mitte und im Süden des Landes von einem heiteren Himmel überwölbt. Indess ist auch in diesem glücklichen Himmelsstrich der Wechsel der Witterung oft plötzlich und unvermittelt. Auch fehlt es nicht an wasserarmen Einöden (Arabia deserta, Drangiana, Carmania), welche sich in fast ununterbrochener Reihe von der Grenze Afrikas an durch das mittlere Asien hinziehen. Besonders fruchtbar waren Indien, das mittlere Persien, Syrien, das glückliche Arabien, die Küsten-landschaften Kleinasiens und die westlichen Inseln. In diesen gesegneten Ländern ist die Heimath fast aller europäischen Hausthiere und Kulturpflanzen. Bei der grossen Ausdehnung durch die heisse, mittlere und nördliche kalte Zone, bei dem Wechsel des Hoch- und Tieflandes und bei der durch mächtige, schiffbare Ströme und eine günstig gegliederte Süd- und Westküste vermittelten Berührung mit dem Meere war Asien besonders geeignet, seine Bewohner auf verschiedene Art zu entwickeln und von der Einfachheit des Jäger-, Fischer- und Nomadenlebens schon früh zum Ackerbau und dem Handel und den mit ihnen verbundenen mannigfachen Segnungen der Kultur zu führen, während zugleich die Nähe der übrigen Erd-theile eine leichte Verbreitung der Menschen über die Erde ermöglichte. Wenn aber auch alle Bedingungen zur ersten

2. Das Alterthum - S. 7

1874 - Paderborn : Schöningh
_ 7 — Kanaan d. h. Niederland, Israel, das heilige Land oder das gelobte Land genannt. Die Grenzen waren im W. das mittelländische Meer, im N. der Libanon, im 0. der Jordan und das todte Meer, im S. ein Theil der syrisch-arabischen Wüste. Der Flächeninhalt dieses Gebietes war ungefähr 500 Qm. gross. Indess haben die Israeliten das Land in dieser Ausdehnung nie ganz besessen. Später in der römischen Zeit wurde auch das Land östlich vom Jordan zu Palästina gerechnet. 2. Der Jordan. Der Jordan entspringt auf dem über 9000 Fuss hohen schneebedeckten Herrn on, dem mächtigsten Höhenzuge des Antilibanon, in drei Hauptquellen. In seinem 25 Meilen langen Laufe fliesst er durch zwei Seen, den Me-romsee und den See von Genezareth, welcher 700 Fuss unter dem Spiegel des mittelländischen Meeres liegt, und mündet in das 1231 Fuss unter dem Meeresspiegel liegende todte Meer oder den Asphaltsee. Dieser merkwürdige See ist 10 Meilen lang, 1^2 Meilen breit und von steilen Kalkfelsen umgeben. Sein Wasser ist das salzhaltigste und schwerste auf der ganzen Erde und überzieht Alles, was in seine Nähe kommt, mit einer Salzkruste. Rings umher am Ufer sind Schwefelwasserquellen, welche eine so schädliche Luft ausathmen, dass kein lebendes Wesen dort gedeihen kann. Mächtige Stücke x\sphalt schwimmen auf dem Wasser; auch Schwefel findet sich in grosser Menge. Der See besteht aus zwei Theilen, einem 1000 bis 2000 Fuss tiefen nördlichen Becken und einer südlichen seichten Salzlagune, welche die Lage der untergegangenen Städte So-doma und Gomorrha bezeichnet. Das Klima ist an der Jordanmündung tropisch, während es in seinem oberen Laufe gemässigt ist. 3. Das Gebirgsland. Nach der Erhebung des Bodens kann man vier von N. nach S. laufende Striche unterscheiden: 1. Das niedrige Küstengebiet, 2. das westjordanische Hochland, 3. das Jordanthal, 4. das ostjordanische Hochland. Das Ostjordanland ist mit Ausnahme seines südlichen Theiles eine rauhe durchschnittlich 2000 Fuss hohe Hochebene. Das West-jordanland wird durch das Karmelgebirge in ein nördliches wellenförmiges Hochland mit dem Berge Tabor (7000 Fuss) und der Ebene Jesreel oder Esdraelon und eine südliche

3. Das Alterthum - S. 39

1874 - Paderborn : Schöningh
- 39 — b. Die Ebene im Süden des Königskanals oder Babylonien, in der Bibel Sinear genannt, gegen 500 Qm. gross. In dem regenlosen Lande würde der Boden unfruchtbar sein, wenn nicht die beiden Ströme das Land bewässerten. Die flachen Ufer des Euphrats sind meistens bis an den Rand von einer grossen Wassermasse angefüllt, welche, wenn der Schnee der armenischen Berge im Mai und Juni zu schmelzen beginnt, langsam Übertritt und das Land überströmt. Beim Tigris, welcher ein tieferes Bette und einen schnelleren Lauf hat — daher sein biblischer Name ,der Pfeil‘ —, tritt die Ueber-schwemmung stürmisch und plötzlich ein. Die beiden Flüsse lassen zwar nicht, wie der Nil in Aegypten, einen befruchtenden Schlamm zurück, aber die Bewässerung allein reicht aus, um eine wunderbare Fruchtbarkeit des Bodens zu erzeugen. Durch diese Verhältnisse des Landes wurde der Scharfsinn der Bewohner geweckt. Sie mussten nicht blos durch zahllose Kanäle, welche vom Euphrat zu dem tiefer gelegenen Tigris führten, durch Wasserbecken und Schöpfmaschinen das befruchtende Element über das ganze Land verbreiten, sondern auch die beiden Ströme, um die Ueberschwemmung zu regeln, durch Dämme einschliessen. Der Boden lohnte diese Mühe durch einen ausserordentlichen Ertrag. Der Weizen trug 200-, ja 300fältige Frucht, und seine Blätter waren vier Finger breit. Die Hauptstadt Babyloniens war Babylon oder Babel d. h. Stadt des Baal. Sie war in einem Rechteck gebaut, dessen Umfang nach Herodot 480 (nach Ändern 360) Stadien oder 12 Meilen betrug. Die äussere Ringmauer, 200 Fuss hoch und 50 Fuss dick, schloss einen Flächenraum ein, welcher etwa siebenmal so gross war als der des heutigen Paris; die innere Mauer umgab eine Fläche, welche an Umfang etwa dem heutigen London gleichkam. Indess war sowohl in der inneren als in der äusseren Stadt viel Ackerland, damit die grosse Festung bei einer etwaigen Belagerung desto leichter mit Lebensmitteln versorgt werden könne. Die Stadt lag an beiden Seiten des Euphrats, dessen hoch vermauerte Ufer durch eine Brücke verbunden waren. Auch ein Tunnel führte unter dem Strome her, um die königlichen Paläste in den beiden Stadttheilen zu verbinden. An dem Ufer lagen auf einem

4. Das Alterthum - S. 55

1874 - Paderborn : Schöningh
— 55 — Nubien. Unterhalb Syene (j. Assuan) erweitert sich das Thal des Flusses bei seinem Eintritt in Aegypten zu einer Breite von 3—5 Meilen. Bei dem Dorfe Abydos einige Meilen unterhalb Theben sondert sich ein kleiner Flussarm ab, der sogenannte Josephscanal, welcher sich erst mit dem westlichen Mündungsarm wieder vereinigt. Da die arabische und die libysche Bergkette, welche bei Syene aus Granit, weiter abwärts aus Sandstein, zuletzt aus Kalkstein besteht, nordwärts nach beiden Seiten zurücktreten, so gewinnt der Strom Baum, um sich in verschiedene Mündungen auszubreiten. Solcher Mündungsarme gab es im Alterthum sieben, von denen die von Canobus und die von P e 1 u s i u m die äussersten waren, gegenwärtig nur zwei, die von D a m i e 11 e und von Rosette. Die Länge des Stromes in Aegypten beträgt 120 Meilen, seine Breite durchschnittlich 3000 Fuss. Das Land Aegypten. §. 26. 1. Die Bodenerzeugnisse. Aegypten, von den Eingeborenen Chemi d. h. das schwarze im Gegensätze zu der sandigen Wüste, in der Bibel Mizraim, von den Griechen Aigyptos genannt, ist, wie schon Herodot sagt, ein Geschenk des Nils, welcher dem fast regenlosen Lande durch seine regelmässig wiederkehrende Ueberschwemmung eine üppige Fruchtbarkeit verleiht. Die Ursache dieser Ueberschwemmung ist in den jährlichen Frühjahrsregen in Habesch und dem südafrikanischen Hochlande zu suchen, welche gegen Ende Juni den Strom in Oberägypten allmählich über seine Ufer treiben und gegen Ende September das ganze Flussthal unter Wasser setzen. In der letzten Hälfte des Octobers ist der Fluss fast überall wieder in sein altes Bette zurückgetreten. Bei der Ueberströmung des Landes lässt er eine dünne, kaum eine halbe Linie starke, fette Schlammschicht zurück, welche dem Boden eine wunderbare Fruchtbarkeit verleiht. Vier Monate nach dem Zurücktreten des Wassers ist das Getreide reif, und in den nächsten vier Monaten bis zur Wiederkehr der Ueberschwemmung wird an den meisten Orten noch eine zweite Ernte theils von Getreide, theils von verschiedenen Gemüsearten

5. Das Alterthum - S. 92

1874 - Paderborn : Schöningh
<la der Isthmus nur eine unbedeutende Höhe (184') hat. Die Natur desselben wird hauptsächlich durch das in der Mitte gelegene Bergland A r c ad i e n bestimmt. Dieses besteht im Osten aus rauhen Plateaumassen, zwischen denen sich die Gewässer im hochumrandeten, meist durch unterirdische Abzugskanäle mit dem Meere verbundenen Wasserbecken sammeln, im Westen aus einzelnen Bergzügen, durch die sich der Alpheus mit seinen Zuflüssen in schmalem Thale mühsam hindurchwindet. Die bedeutendsten Berge Arcadiens sind im No. der Cyllene, im Nw. der Erymanthus, im 0. der Lycaeus, im So. der Parnon. Durch die Fortsetzung der arcadischen Randgebirge werden vier Halbinseln gebildet: a) der Taygetus (7416'), der in seinem Schoosse Eisen und auf seinen bewaldeten, allmählich abgedachten Höhen zahlreiches Wild barg, nimmt die ursprüngliche Pachtung des griechischen Gebirges nach Süden wieder auf und erstreckt sich mit seinem Vorgebirge Taenarum weit ins Meer, b) Ebenso bildet der Parnon mit seiner Fortsetzung eine Halbinsel mit dem stürmischen Vorgebirge Malea. c) Eine dritte Halbinsel wird durch den \ orsprung des Gebirges in Messenien, d) eine vierte in Argolis gebildet. Flüsse. Im Ganzen ist der kalkartige Boden Griechenlands mangelhaft bewässert. Wegen der eigenthümlichen Gestaltung des Gebirges, welches nirgends grosse Längenthäler zeigt, ist der Lauf der Flüsse nur kurz und ihre Wassermenge so unbedeutend, dass manche während des Sommers ganz versiegen. Der längste Fluss, der Achelous, ist nur 26 Meilen lang. In Nordgriechenland: 1. Der Peneus, welcher auf dem Pindus entspringt, Thessalien in nordwestlicher Richtung durchströmt und sich durch das Thal Teinpe einen Weg in das Meer bahnt. 2. Der Spercheus entspringt auf dem Tymphrestus, bewässert das Thal zwischen Othrys und Oeta und mündet in den malischen Meerbusen. 3. In Epirus der Acheron mit dem Cocytus, welcher durch den acherusischen See fliesst, unter der Erde verschwindet und in das ionische Meer mündet. 4. Der Achelous entspringt auf dem Pindus und strömt in reissendem Laufe dem Meere zu, wo er

6. Das Alterthum - S. 93

1874 - Paderborn : Schöningh
an seiner Mündung die lagunenartigen Echinadischen Inseln* bildet. In Mittelgriechenland: 1. Der Cephissus, entspringt auf dem Parnass und ergiesst sich in den See Copais, welcher in älterer Zeit durch gegrabene Abzugskanäle, Kata-bothren, mit dem Meere in Verbindung stand, später aber nach Verstopfung der Kanäle eine weite Fläche Landes überschwemmte. 2. Der As opus vom Helicon, mündet durch Abzugsgräben in das euboeische Meer. Im Peloponnes: 1. Der Alpheus, 16 Meilen lang, die ^rosste Wasserader des Peloponneses, entspringt auf dem Parnon und fliesst, indem er an zwei Stellen unter der Erde verschwindet, anfangs in einem breiteren, dann in einem sehr schmalen und in seinem Unterlaufe wieder in einem erweiterten Thale dem cyparissischen Meerbusen zu. 2. Der Eurotas-entspringt auf der arcadiscben Hochebene, fliesst eine Strecke weit unter der Erde fort und mündet nach einem 11 Meilen langen, reissenden Laufe in den laconischen Meerbusen. 3. Der Pa-misus in Messenien, nur 212 Meilen lang, aber doch der breiteste Fluss der Halbinsel. Trotz aller Verschiedenheit der wagerechten und senkrechten Gliederung des Landes treten dennoch gewisse Gesetzedeutlich hervor: a) Das Durchbrechen des mittleren Hochlandes durch Querriegel, b) Die beständige Zunahme der Gliederung von Norden nach Süden, c) Die Begünstigung der Osthälfte, welche mehr Buchten und anbaufähiges Land und weniger rauhe Gebirge hat, als die Westhälfte, d) Der Mangel eines durch seine Lage und Natur herrschenden Landes. Es war natürlich, dass sich auf einem solchen Boden kleine Staaten entwickeln mussten, welche ihre Selbständigkeit und Eigenart wahrten. Klima und Erzeugnisse. Das Klima der griechischen Landschaften zeigte bei der mannigfachen Abwechselung von Berg und Thal eine grosse Verschiedenheit. Der Winter war mehr durch unregelmässige, stürmische Winde als durch Kälte bemerkbar; Schnee und Eis waren seltene Erscheinungen. Im Sommer war der Regen selten, dagegen brachten Herbst und Frühjahr reichliche Regengüsse. Die Hitze der Küstenlandschaften

7. Das Mittelalter - S. 6

1881 - Paderborn : Schöningh
— 6 — Unter den Waldgebirgen erwähnen sie besonders den hercynischen Wald, ein Gesamtname, unter dem sie alle süddeutschen Gebirge bis zu den Karpathen befassen. Von den Flüssen waren ihnen der Rhein (Rhenus) mit dem Main (Moenus) und der Lippe (Luppia), die Weser (Visurgis), die Elbe (Albis), die Donau (Danubius) und einige kleinere bekannt. Die Erzeugnisse des Landes waren spärlich; doch nährten die Wälder viele im jetzigen Deutschland unbekannte Tiergattungen, wie Elentiere, Auerochsen und Bären. Rinder und Pferde waren klein und unansehnlich. Getreide wurde nur für den notwendigen Bedarf angebaut. Die unterirdischen Schätze des Bodens, wie Kupfer und Eisen, waren fast unbekannt und wurden meist nur zur Anfertigung der Waffen benutzt. Ein mehr im Auslande als in der Heimat geschätztes Erzeugnis war der Bernstein {tjxextqov, glaesum, Glas), den schon die Phönizier aus den Ostseeländern geholt haben sollen. § 4. Germanische Volksstämme.1) Tacitus erwähnt drei Hauptstämme der Germanen, die Ingävonen, welche an der Küste der Nordsee wohnten, die Iscävonen an der rechten Seite des Mittelrheins und die Hermionen an der oberen Weser. Wichtiger als die Einteilung in diese Hauptstämme, unter denen die Geschichte keine wesentlich unterscheidenden Merkmale aufweist, scheint die Einteilung in Sueben und Nichtsueben zu sein. Unter den nichtsuebischen Stämmen waren folgende die ausgezeichnetsten: Den Rhein abwärts wohnten 1. die Ubier von Bingen bis Köln, anfangs auf dem rechten Rheinufer, später (36 v. Chr.) von M. Vipsanius Agrippa auf das linke Ufer versetzt. 2. Die Usipier oder Usipeter und Tenchterer, von der Lippe bis zum Rheindelta. 3. Die Sigambrer (Gambrivier) im S. der Lippe. 4. Die Bataver auf der Insel zwischen Rhein und Waal. An der Küste der Nordsee wohnten 5. die Friesen bis zur Emsmündung. 6. Die Chauken bis zur Elbe. Im Binnenlande wohnten 7. die Marsen2) zwischen Lippe und Ruhr, ostwärts von den Sigambrern. 8. Die Brukterer zwischen der Lippe und oberen Ems. 9. Die Amsivarier an beiden Seiten der Ems. 10. Die Angrivarier an der Weser bis zur Aller. \) Kiepert, Atlas antiquus. Tab. Ix. *) Nach Zeuss ’ Deutschland und die Nachbarvölker 8. 86 sind sie identisch mit den Sigambrern.

8. Das Mittelalter - S. 14

1881 - Paderborn : Schöningh
— 14 — Ganzen mit geschlossenem Gerichts- und Heerwesen bildete einen Gau, welcher in Unterabteilungen, Hunderte, zerfiel. An der Spitze des Gaues standen Vorsteher (principes). Die Verwaltung und Regierung desselben geschah grösstenteils durch die Gauversammlung (thing), welche bei Neu- oder Vollmond berufen wurde. Ausser diesen echten oder ungebotenen Versammlungen gab es noch ausserordentliche oder gebotene. Die Leitung der Gauversammlungen übernahmen die Priester; sie geboten Schweigen, wenn ein Redner auftrat, sie konnten auch die Versammlung auflösen. Als Sprecher konnte jeder auftreten, welcher durch Alter, Adel, Kriegsruhm oder Beredsamkeit in Ansehn stand. Die Annahme eines Vorschlags geschah durch Zusammenschlagen der Waffen, die Ablehnung durch Gemurr. Die Versammlung entschied über Gesetzvorlagen, über Krieg und Frieden, sowie über die Wahl der Heerführer, Gauvorsteher (Gaugrafen) und Richter. Kriege der Römer gegen die Germanen. § 9. 1. Die Kriege der Römer gegen die Teutonen und Cimbern s. Bd. I, 8. 329, die Feldzüge des Cäsar gegen die Germanen Bd. I, S. 364. 2. Die Feldzüge des Drusus 12-9 v. Chr. Nachdem die Stiefsöhne des Augustus Drusus und Tiberius im Jahre 15 die Rhätier, Vindelicier und Noriker unterworfen hatten, begann Drusus seine Feldzüge im eigentlichen Deutschland. Ehe er vom Rhein aus in das Innere des unwegsamen Landes einzudringen versuchte, liess er einen Kanal zwischen dem Rhein und dem Flevosee (jetzt ein Meerbusen, die Zuydersee) bauen, um so der gefährlichen Schiffahrt um die holländische Küste überhoben zu sein. Dann segelte er auf seinem 1. Feldzuge durch die Nordsee und griff die Völker an der oberen Ems und der unteren Weser, die Brukterer und Chauken an. Auf dem 2. und 3. Feldzuge drang er zu Lande in das Gebiet der Cherusker vor.x) 1. Zug. Der erste Feldzug war gegen die Völker an der Ems und der unteren Weser gerichtet. Er besiegte zuerst die Usipeter und Sigambrer, um sie vom Rheinüb er gange abzuhalten, fuhr dann mit der Flotte durch die l) Dederich, die Feldzüge des Drusus u. Tiberius in das nordwestl. Germanien. 1869. — Watterich, Die Germanen des Rheins 1872. — Hertzberg, Die Feldzüge der Römer in Deutschland unter den Kaisern Augustus und Tiberius. 1872. *

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 212

1918 - Paderborn : Schöningh
212 Das Zeitalter der Gegenreformation. blieb fr die Reichsstnde bestehen, jedoch sollten Andersglubige, die 1624 freie Religionsbung hatten, diese behalten, d) Kirchliche A n -gelegenheiten sollten fortan auf den Reichstagen nicht mehr nach Stimmenmehrheit entschieden werden, sondern die Reichsstnde sollten sich bei der Beratung kirchlicher Fragen in eine katholische Abteilung (Corpus Catholicorum, unter Mainz) und eine evangelische Abteilung (Corpus Evangelicorum, unter Sachsen) teilen und sich gtlich ver-gleichen. , C. Staatsrechtliche Bestimmungen. / / : " a) Der Kaiser blieben der Gesetzgebung/in der Bestimmung /; '"*iiber Krieg und Frieden,^in der Auflegung von Steuern und in allen " wichtigen Regierungshandlungen an die Zustimmung der drei Kollegien des Reichstages gebunden. Seit 1663 tagte der Reichstag b e -' stndig in Regensburg und Tmlrfre von den Fürsten nicht mehr in Person besucht, sondern durch Abgeordnete beschickt, b) Die -I d eutschen Fürsten erhielten die unumschrnkte Landeshoheit uno7' ' kv ' die Erlaubnis, Bndnisse untereinander und selbst mit dem Auslande ; rnur nicht gegen Kaiser und Reich abzuschlieen. So wurde der, ' / . deutsche Reichsverband tatschlich gelst und die Unter-*. r . Ordnung der Fürsten unter den Kaiser aufgehoben. Kaiser und Reich L sanken zu trauriger Ohnmacht herab. Der Reichstag und das Reichs-Z ' kgmmergericht Hielten allein noch uerlich das Reich zusammen. Die Macht des Kaisers war fast lediglich auf die Verleihung von Standes-V f jlcrhhungen und Titeln beschrnkt. ' i 1 . I t Vlv^tgcti des Krieges. 1. Politische Folgen. Der Begriff des deutschen Reiches war verengert durch die endgltige Anerkennung der schon frher vollzogenen Abtrennung alter deutscher Lnder, der Schweiz im Quell-gebiete des Rheins und der Niederlande an seiner Mndung. Am Mittellaufe des Rheins hatte Frankreich festen Fu gefat. Die Mndungen der anderen deutschen Strme waren in der Gewalt Schwedens. Das Reich war in mehrere grere, viele mittlere und kleine Staaten und in eine Menge kleinster staatlicher Gebilde zerfallen, die nur durch ein loses Band verknpft waren. Daher war es ohne politische Kraft, ja fast ohne politisches Leben. Die deutsche Ee-schichte lst sich seither in eine Geschichte der deutschen Staa-ten auf. 2. Materielle Folgen. Fast keine Gegend Deutschlands war von der Kriegsnot verschont geblieben, manche hatten lange Jahre hindurch

10. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 285

1906 - Paderborn : Schöningh
Aus den Bestimmungen des Westflischen Friedens. 285 des Reiches und kraft dieser Verhandlung der Knigin und ihren Erben, Nachfolgern und dem Reiche Schweden folgende Lnder mit vollem Rechte als bestndiges und unmittel-bares Reichslehen: 2. Erstens das ganze Vorpommern mit der Insel Rgen, soviel beides unter den letzten Herzgen von Pommern unter sich begriffen; nchst diesem in Hinterpommern Stettin, Garz, Damm, Gollnow und die Insel Wollin samt dem dazwischenlaufenden Oderstrom und dem Meere, insgemein das Frische Haff1 genannt, und seinen drei Ausflssen, Peene, Swine und Divenow, und auf beiden Seiten angrenzendem Lande vom Anfange des kniglichen Gebietes bis an die Ostsee, und zwar in der Breite des gegen Morgen gelegenen Users, der welche sich die kniglichen und kurfrstlichen Kommissarien bei Bestimmung der Grenzen in Gte Dergleichen werden. 6. Zweitens bergibt auch der Kaiser mit Bewilligung des Reiches der Durchl. Knigin die Stadt und den Hasen Wismar famt der Festung Walfisch und den mtern Poel und Neukloster. . . . 7. Drittens bergibt der Kaiser mit Bewilligung des Reiches der Durchl. Knigin das Erzbistum Bremen und das Bistum Verden mit dem Amte Wilshaufen. . . . 9. Viertens nehmen der Kaiser nebst dem Reiche wegen aller genannten Lnder die Knigin von Schweden und ihre Nachfolger zu einem unmittelbaren Reichs stnde an. . . . 11. Artikel. 1. Als ein quivalent soll dem Kurfrsten von Branden-brg Friedrich Wilhelm, weil derselbe feinen Rechten auf Rgen und Vorpommern entsagt, ihm und seinen Nachfolgern, auch mnnlichen Anverwandten, insonderheit dem Markgrafen Christian Wilhelm, ehemaligem Administrator des Erzstistes Magdeburg, wie auch Christian, Herrn zu Kulmbach, und Albrechten zu Ansbach und deren mnnlichen Erben, sobald der Friede ratifiziert ist, von Jhro Kais. Maj. mit Einwilligung der Stnde das Bistum Halberstadt mit allen Rechten zu einem bestndigen und unmittelbaren Lehen bergeben werden. Es soll der Kurfürst auch sogleich in den ruhigen Besitz kommen und deswegen Sitz und Stimme auf dem Reichstage und im niederschsischen Kreise haben; die Religion aber soll er in dem Zustande lassen, wie sie zwischen dem Erzherzog Leopold Wilhelm und dem Kapitel verabredet ist, jedoch so, da es nichtsdestoweniger dem Herrn Kurfrsten erblich verbleibe und das Kapitel kein Recht zu whlen und zu regieren oder bei der Stiftsregiernng behalte, sondern da der Kurfürst in diesem Stifte die Macht, welche die brigen Reichsfrsten in ihren Gebieten genieen, auch haben solle. . . . 1 Stettiner Haff.
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